Lehrgänge

Nicht erst seit den Sylvester-Vorfällen von Köln gewinnt in Deutschland das Thema Selbstverteidigung eine immer größere Aktualität. Es betrifft alle, besonders aber Frauen. Das Thema ist mittlerweile so brisant, dass sogar Handballvereine in Kooperation mit der Polizei Selbstverteidigungskurse anbieten. Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung ist wichtig geworden, inzwischen muss man sagen, dass sie geradezu ein Teil zeitgemäßer Allgemeinbildung geworden ist.

Nach welchem System man sich zu verteidigen lernt, ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist jedoch, dass das, was in Kursen gelehrt wird, den Teilnehmern und Teilnehmer- innen solcher Kurse auf Dauer im Gedächtnis und anwendbar bleibt. Wie erfolgreich eine Selbstverteidigungshandlung im Ernstfall ist, kann niemand voraussagen. Wichtig ist für das Selbstverständnis der Person, die sich zur Wehr setzt, dass sie durch ihre aktive Gegenwehr aus der Opferrolle herauskommt. Das wird in besonderem Maße dann gelingen, wenn ein das Training zur Selbstverteidigung mittel- bis langfristig angelegt ist.

Es gibt verschiedene Systeme von Kampfsportarten, die sich zur Basis einer Selbstverteidigungsausbildung besonders eignen. Einerseits sind das japanische Kampfsysteme wie Judo, Aikido und Karate, koreanische Systeme wie Taekwondo, das europäische Boxen und Ringen oder die neue Sportvariante des Mixed Martial Arts (MMA). Keines dieser Systeme verleiht übermenschliche Fähigkeiten, niemand lernt zaubern. Für eine erfolgreiche Selbstverteidigung ist daher nicht das System entscheidend, das konkret zur Anwendung kommen soll. Sehr wichtig ist es allerdings, dass die ausübende Person d.h. die/der „Anwender“, die zu erlernenden Techniken kontinuierlich übt und deshalb in einem Ernstfall parat hat. Wer etwas anderes behauptet, betreibt Augen- wischerei. Kein Wochenendkurs, kein zehn-abende-Kurs bietet irgendeine
Form von dauerhaft verankerter Routine und daher keine Sicherheit.

Bei der Wahl Methode muss man sich über die Ziele des Trainings klar sein.
Die Methode muss reell wirksam sein, sie sollte aber auch trotz aller Ernsthaftigkeit des Themas Freude beim Lernen und Trainieren bereiten. Während einige Systeme ein Greifen des Gegners erfordert, der dann mit Würfen und Hebel kontrolliert werden soll, wird beim Karate geschlagen und getreten.

Aktuell bietet nun die Karateabteilung des TSV Tauberbischofsheim einen Selbstverteidigungskurs an. Hier wird auf der Grundlage von Karate Einblick
in bewährtes und vielfach erprobtes Wissen über den Kampf vermittelt. Selbstverständlich kann das Training nach Ende des Kurses bei der Karateabteilung des TSV fortgesetzt, erweitert und vertieft werden.

© Ryôzanpaku-Dôjô 2010